Eindrücke Workshop RENAT.BAU

Auf dem Workshop zu nachhaltigem Bauen am 25. Oktober 2023 in Weimar diskutierten ca. 60 Fachleute über neue Ansätze und Regularien im Bereich des Ressourcenmanagements. Das Bündnis RENAT.BAU lud ein und präsentierte aktuelle Forschungsprojekte zu Sekundärrohstoffen, Betonrecycling und möglichen Zuschlägen im Zement.

Eingangs stellte Frau Lempke vom Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz den aktuellen Stand der Umsetzung der Ersatzbaustoffverordnung in Thüringen vor. Diese Verordnung, die seit 1. August 2023 auf Bundesebene in Kraft getreten ist, gelte es, in den Ländern zeitnah umzusetzen. Hürden, wie ein fehlendes bundesweites Kataster und die Anpassung an praktikable Strukturen, machen es jedoch schwierig, es in der Praxis anzuwenden.

Wie muss eine Datenbank aussehen, die es Unternehmen ermöglicht abzuwägen, ob ausreichende sekundäre Stoffmengen in der entsprechenden Region in ausreichender Qualität vorliegen – dieser Frage widmeten sich Frau Dr.-Ing. Linß von der Materialforschungs- und -prüfanstalt Weimar (MFPA) sowie Herr Kleiner von der Bauhaus-Universität Weimar – F. A. Finger-Institut für Baustoffkunde (FIB). Ein Prototyp der Internetplattform besteht bereits. Die Workshop-Teilnehmende sind gehalten, Anforderungen und Anregungen aus der Praxis in das Projekt einzuspielen.

Herr Landmann vom Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gGmbH (IAB) stellte in einem Beitrag zu „Entwicklung künstlicher Puzzolane aus Thüringer Tonen, Reststoffen und Haldenmaterialien unter Berücksichtigung der Brennatmosphäre zur Erzielung einer zementähnlichen Brennfarbe und hohen Puzzolanität“ den aktuellen Projektstand dar. Es soll aufgezeigt werden, dass verschiedene Abfall- und Reststoffe aus der Thüringer Baustoffindustrie zu hochwertigen Puzzolanen veredelt werden können. Im Fokus stehen vor allem Tone sowie Kies- und Waschschlämme mit hohem Tongehalt.

Frau Wedekind (FIB) berichtete zu „Ressourcenschonende Bindemittel und Betone auf der Basis von selektiv zerkleinertem Altbeton“. Das Verbundprojekt zielt auf eine neue, ganzheitliche Verwertung von Altbeton ab. Hierbei soll das Material mit einem neuartigen, mechanischen Aufbereitungsverfahren zerkleinert werden. Im Gegensatz zur konventionellen Aufbereitung werden somit grobe Gesteinskörnungen, Sande und Bindemittel für ein echtes Recycling erschlossen.

Das Bündnis RENAT.BAU ist finanziert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Programm „Wandel durch Innovation in der Region“ (WIR!). Die Initiatoren sind die MFPA , das FIB und das IAB. Sie bringen mit dem Thüringer Bündnis die Kompetenzen hinsichtlich Nachhaltigkeit von 30 Mitgliedern und weiteren 50 Partnern in der Region zusammen. Mit dabei sind Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Verbände und Forschungseinrichtungen. Synergieeffekte und Innovationen in den Bereichen nachhaltiges Bauen und Baustoffe, Ressourcenschonung sowie Klima- und Umweltschutz werden geschaffen.

Impressionen des Tages

© Bildrechte: Dominique Wollniok für MFPA

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